Kabelloses Laden: Witricity versorgt autonome E-Busse von Yutong

Technik zum induktiven Laden des US-Herstellers Witricity wird nun in autonomen Kleinbussen von Yutong eingesetzt.

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Im Vordergrund ein autonomer Kleinbus an einer kabellosen Ladestation, im Hintergrund wird ein anderer Elektro-Bus mit einem Ladekabel verbunden.

(Bild: Witricity)

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Mit Technik des US-amerikanischen Start-ups Witricity sollen künftig autonome Elektro-Busse des chinesischen Herstellers Yutong kabellos aufladen. Zunächst soll in der chinesischen Stadt Zhengzhou ein Kleinbus Xiaoyu 2.0 induktiv geladen werden, der dort autonom (Level 4) verkehrt. Es sei der erste kommerzielle Einsatz der Witricity-Technik für einen autonomen elektrischen Bus, teilte das Unternehmen mit.

Bei der Technik wird Strom über Kabel aus dem Netz entnommen und in eine Kupferspule am Boden gespeist, wodurch ein Magnetfeld entsteht. Wenn die zweite Kupferspule an der Unterseite eines Autos in die Reichweite dieses Feldes gerät, entsteht auf der Fahrzeug-Seite eine elektrische Spannung, mit der die Batterie geladen wird. Laut WiTricity ist diese Methode nicht weniger effizient als das Laden über ein Kabel. Zudem werde eine Ursache für Stürze beseitigt, daraus resultierten oft Entschädigungsansprüche von gewerblichen Fahrern.

Bisher wird die "Halo" genannte Technik laut Witricity in Pkw eingesetzt, darunter im HongQi E-HS9 von FAW und im Hyundai Genesis GV60. Sie werde außerdem in Taxis getestet, während diese in Warteschlangen auf ihre nächsten Passagiere warten. Witricity geht laut Mitteilung davon aus, dass es auf den Straßen immer mehr autonome Fahrzeuge geben wird. Mit kabellosem Laden würden diese auf der Straße gehalten.

Den Xiaoyu 2.0 bietet der chinesische Hersteller Yutong sei Oktober 2020 an. Er ist 5,5 m lang, 2,05 m breit und 2,65 hoch, fasst maximal zwölf Passagiere und fährt mit bis zu 40 km/h auf Autonomie-Level 4, das heißt selbstständig auf festgelegten Strecken.

Induktives Laden von Elektroautos ist auch in Deutschland ein Thema. Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) beispielsweise untersucht zurzeit Fertigungsmethoden des Straßenbaus, die Lade-Infrastruktur kostengünstig in Fahrspuren bringen könnten. Dazu will das Projekt einen 1 km langen Fahrstreifen einer Autobahn in Nordbayern mit dem induktiven Stromübertragungssystem der Firma Electreon versehen. 2025 soll der Test-Streifen nutzbar sein. Volvo gab 2022 bekannt, induktives Laden zu testen.

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(anw)